Das durch den EU AMIF (Asyl-, Migrations-, und Integrationsfonds) kofinanzierte Projekt „Kinderrechte-Check digital – Verbesserte Qualitätsstandards bei der Unterbringung schutzsuchender Minderjähriger schaffen“ hat zum Ziel, die Qualität der Unterbringung für geflüchtete Kinder und Familien zu verbessern. In bereits vorangegangenen Projekten wurde das analoge Qualitätsmessinstrument „Der Kinderrechte-Check für geflüchtete Kinder" entwickelt. Im Rahmen des Projekts „Kinderrechte-Check digital“ wurde dieses nun für die digitale Nutzung überarbeitet und neben Fachkräften auch den Bewohnenden von Geflüchtetenunterkünften (Kinder, Jugendliche, Eltern/ Sorgeberechtigte) sowie Security- und Facility-Personal zugänglich gemacht. Der Kinderrechte-Check umfasst die folgenden sechs Qualitätsbereiche:
Schutzrechte, Recht auf Gesundheit, Recht auf Bildung, Beteiligungsrechte, Lage/ Infrastruktur der Unterkunft, Personal der Unterkunft.
Ziel der Digitalisierung war die Entwicklung eines anwendungsfreundlichen Tools zur Selbstevaluation der Unterbringungssituation geflüchteter Kinder und deren Familien durch die Unterkünfte selbst. Dafür wurde das digitale Tool mit (Erklär-)Videomaterial, Audiofunktion sowie Übersetzungen in insgesamt 17 Sprachen ausgestattet. Für Kinder wurde eine altersgerechte Version mit Gamification-Elementen entwickelt.
Neben dem Befragungstool wurde eine begleitende Website sowie ein Dashboard entwickelt. Das Dashboard bietet den Unterkünften einen persönlichen Login-Bereich, in welchem Materialien für die Durchführung des Kinderrechte-Checks hinterlegt sind sowie die Ergebnisse der Befragungen eingesehen werden können.
Als Expert*innen in eigner Sache wurden geflüchtete Kinder und Jugendliche in das Projekt miteinbezogen. Einerseits nahmen geflüchtete Kinder und Jugendliche Einfluss auf die kindgerechte und angemessen Produktgestaltung des digitalen Tools, indem sie dazu Feedback gaben, andererseits wurde die Perspektive der geflüchteten Kinder und Jugendlichen im Rahmen der Befragungsergebnisse aufgenommen und in die Beratungsarbeit eingebunden.
Getestet wurde das Tool nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen, sondern auch mit allen weiteren Zielgruppen. Dafür war das Projektteam jeweils eine Woche in den sechs Unterkünften vor Ort und führte Befragungen und Interviews sowohl mit Bewohnenden, Security- bzw. Facility-Personal und mit den Fachkräften der Unterkünfte durch.
Eine weitere Beteiligungskomponente war die Entwicklung und Durchführung von zielgruppenspezifischen Workshops. Die Workshops wurden konzipiert, um Kinder, Jugendliche und Eltern in Unterkünften für Geflüchtete auf die Befragung des Kinderrechte-Checks aufmerksam zu machen, (auf spielerische Art) ausgewählte Kinderrechte zu besprechen sowie die Teilnehmenden zu Beteiligung und Meinungsäußerung zu sensibilisieren. Die Workshops wurden ebenfalls im Rahmen der Präsenzwoche mit allen Zielgruppen durchgeführt und getestet.
Gemeinsam mit den insgesamt sechs kooperierenden Unterkünften aus Baden-Württemberg, Berlin und Niedersachsen entwickelten wir, ausgehend von den Befragungsergebnissen, Ideen zur Verbesserung der Situation von Kindern und Familien vor Ort. Um eine nachhaltige Verankerung von Maßnahmen zu gewährleisten, wurden zudem die Landesbehörden in unsere Beratung einbezogen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unseren Webseiten:
https://www.kinderrechte-unterkunft.de/ sowie
Kinderrechte Check | Save the Children Deutschland
Informationen zum digitalen Befragungstool und dem Dashboard finden Sie in der Handreichung bzw. Kurzanleitung:
Handreichung_KRC_Dashboard.pdf
Kurzanleitung_KRC_Dashboard.pdf